Bertold Hummel (1925–2002):
Messe für Bläser und Chor
Missa brevis für gemischten Chor und 8 Bläser, op. 5a (1951)
Die Missa brevis für gemischten Chor und acht Bläser op. 5 entstand im Jahre 1951. Im Rahmen der Donaueschinger Musiktage für zeitgenössische Tonkunst 1952 fand die Uraufführung des Werkes statt. Das Messordinarium ist in einer an der Gregorianik und an Kirchentonarten ausgerichteten Modaltechnik komponiert und lehnt sich an mittelalterliche Vorbilder an. In knapper, holzschnittartiger Weise wird der lateinische Messetext liturgiefreundlich gestaltet. Der herbe diatonische Klang der "Missa brevis" resultiert aus der modalen Verarbeitung sowohl im Vertikalen als auch im Horizontalen. Im Idealfall sollte das Werk während einer Messliturgiefeier zum Erklingen kommen.
Zelebrant:
Bischof em. Paul-Werner Scheele
Bläserensemble und Chor der Stiftsmusik
Leitung:
Kantor Andreas Unterguggenberger |
"Meine musikalische Sprache ist nachdrücklich geprägt durch meinen frühen Umgang mit dem gregorianischen Choral. Als Sohn eines Kirchenmusikers und Lehrers kam ich in meiner Jugend in engen Kontakt zu Orgel und Chormusik von Palestrina über Bach, die Wiener Klassik, zu Bruckner und die Musik der Gegenwart. Hindemith, Bartók, Strawinsky, Schönberg, Wiener Schule (Berg und Webern), Schostakowitsch, Messiaen, Petrassi, Dallapiccola, Nono, Britten, Darmstadt, Paris waren sehr prä- gend. Aus der Vielfalt der Anregungen konnte ich einen eigenen Stil entwickeln, dessen Ziel es ist - Musik-Gedanken fassbar zu machen - so meine Meinung - und auf möglichst hohen Level ein Dreieck zwischen Komponist, Interpreten und Hörer zu erstellen. Ein l'art pour l'art - Standpunkt war mir immer suspekt, wie ich auch die Musik-Ästhetik von Theodor W. Adorno seinerzeit sehr kritisch begleitet habe. Der Intoleranz einer gewissen Avantgarde möchte ich die humane Achtung für alle Wahrheitssucher gegenüberstellen."
5. August 2001,
Bertold Hummel |