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© Atelier Fleckenstein
  Freitag, 29.07. – 20.00 Uhr, Festsaal des Parks Schönbusch
Meister der barocken Violinkunst in Deutschland
     
   

Kolja Lessing Violine

Hommage zum 300. Todestag von Johann Paul von Westhoff – mit Moderation

Werke von Johann Paul von Westhoff, Georg
Philipp Telemann
und Johann Sebastian Bach

Johann Paul von Westhoff schuf mit seinen sechs Suiten für Violine solo das erste große zyklische Werk für dieses Instrument vor Bach. Johann Gottfried Walters 1732 in Leipzig veröffentlichtes „Musikalisches Lexikon oder Musikalische Bibliothek“ ist wichtigste Quelle für biographische Anhaltspunkte zu Westhoff. Danach wurde er 1656 in Dresden
als Sohn des ursprünglich aus Lübeck stammenden Rittmeisters, Lautenisten und Posaunisten Friedrich von Westhoff geboren.

Ungewöhnlich sind seine häufigen Ortswechsel und seine zahlreichen Konzertreisen quer durch Europa, die ihn unter anderem 1681 nach Versailles an den Hof Ludwig XIV. führten.

Seine Werke für Violine solo veröffentlichte Westhoff 1683 bzw. 1696. Die alle Möglichkeiten des polyphonen und akkordischen Spiels auslotenden Suiten für Violine solo zeichnen Westhoff als einen der bedeutendsten Geigerkomponisten des Hochbarock aus.

     
     
   

Kolja Lessing, einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit, hat als Geiger und Pianist durch seine Verbindung von interpretatorischer und wissenschaftlicher Arbeit dem Musikleben prägende Impulse verliehen.

Durch seinen Einsatz wurden z. B. Georg Philipp Telemanns Violinfantasien und Johann Paul Westhoffs Violinsuiten ebenso für den Konzertsaal wieder entdeckt wie auch viele bedeutende Klavierwerke von Komponisten des zwanzigsten
Jahrhunderts.

International ausgezeichnete CD-Produktionen dokumentieren diese stilistisch differenzierte Auseinandersetzung mit Repertoire vom Barocks bis hin zur Moderne, das Standardwerke wie Raritäten gleichermaßen umfasst.

Bereits 1989 wurde er als Professor für Violine und Kammermusik an die Würzburger Musikhochschule berufen; seit dem Jahre 2000 wirkt er in gleicher Funktion an der Musikhochschule Stuttgart. Seine eigene grundlegende musikalische Ausbildung erhielt Kolja Lessing bei seiner
Mutter und später bei Hansheinz Schneeberger in Basel, wo er sich auch kompositorischen Studien widmete. Prägende künstlerische Anregungen gewann er darüber hinaus aus der Zusammenarbeit mit Berthold Goldschmidt, Ignace Strasfogel und Zoltán Székely.

     
     
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