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Sa 01|08|09 – 23.00 Uhr, Christuskirche
 
„badinerie - reflections in jazz“
     

Helmut Lörscher Trio
Helmut Lörscher – piano
Bernd Heitzler – bass
Harald Rüschenbaum – drums

     
     
 

„Mit seinem Album badinerie – reflections in jazz gelang es Helmut Lörscher und seinem Trio, die Geschichte jazzinspirierter Adaptionen Bachscher Musik um ein weiteres Kapitel fortzuschreiben“, so das Fazit des erfolgreichen Auftritts des Jazztrios beim Bachfest Leipzig 2007. Die CD rief schon bald nach Erscheinen große Anerkennung in der Fachwelt hervor, 2008 wurde sie im Online-Kulturmagazin Musenblätter als „eine der besten Jazzproduktionen der letzten Jahre“ bezeichnet.
Konkreter Anlass für Improvisationskünstler Helmut Lörscher, sich auf das anspruchsvolle Terrain der Projektion Bachscher Musik in die Sprache des modernen Jazz zu begeben, war eine gemeinsame Tournee mit den Kabarettisten Matthias Deutschmann und Georg Schramm, die er im Bachjahr 2000 im Jazztrio (mit Dieter Ilg und Matthias Daneck) begleitete. In diesem Zusammenhang entstanden die virtuos-parodistische Suite Fahrstuhl zur Gavotte, die spielerische Musette und die Badinerie nach Bachs erhaben swingendem Finalsatz der Orchestersuite h-Moll BWV 1067. Getragen von der Idee der Entwicklung des musikalischen Gedankens (Bach: Inventio) innerhalb der Sprache des Jazz und mit dessen Mitteln entstanden weitere Bearbeitungen Bachscher Themen, ergänzt durch Originalkompositionen wie Avallone – fast ein Kanon und Arrangements bekannter Standards, in denen das Spiel mit polyphonen Satztechniken beleuchtet wird. So findet sich das Thema von Softly, as in the morning sunrise überraschend in einem Quodlibet wieder, und der Up Tempo-Klassiker Cherokee wird mit Motiven aus Béla Bartóks bulgarischen Tänzen unterlegt (ohne dabei an Tempo einzubüßen…)

Helmut Lörscher wurde 1957 in Wittlich geboren und wuchs in Trier auf. Als Kind lernte er das Klavierspiel autodidaktisch, noch bevor er im Alter von 6 Jahren den ersten Klavierunterricht erhielt. Seine ausgeprägte Neigung zur Improvisation und zum prima vista Spiel wurde von seinen Klavierlehrern meist ebenso kritisch beäugt wie sein Interesse für Rock und Jazz: Er war fasziniert von den universellen Keyboard- Künsten Keith Emersons, vor allem von dessen Moussorgsky-Adaption Pictures at an Exhibition.
Er beschloss nach dem Abitur Musik zu studieren und debütierte 19-jährig in Trier mit seinem ersten Solo-Rezital. 1978 begann er sein Studium an der Hochschule für Musik in Freiburg mit den Hauptfächern Klavier (bei Prof. André Marchand) und Musiktheorie (bei Prof. Peter Förtig), gefolgt vom Studium der Schulmusik.1984–1990 unterrichtete er als Lehrbeauftragter für Improvisation an der Musikhochschule Trossingen, seit 1987 gleichzeitig Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg. 1990 wurde er dort auf eine Professur für Schulpraktisches Klavierspiel (Liedbegleitung, Partiturspiel, Improvisation) berufen. Seit 2006 ist Helmut Lörscher auch Prorektor der Hochschule für Musik Freiburg. Studierende seiner Klasse wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
Seine außergewöhnliche Fähigkeit zur umfassend stilgebundenen Improvisation führte ihn 1995 erstmals zur Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten Matthias Deutschmann. Es folgte 1998 ein Tournée-Programm, bei dem auch Deutschmanns Kollege Georg Schramm beteiligt war. Der satirische Festakt zur 1848er-Revolution Bunter Abend für Revolutionäre war auch Gegenstand von Rundfunk-, CD- und Fernsehproduktionen. Als musikalische Nachlese dazu erschien in Kooperation mit dem SWR ein Kompendium parodistischer Variationskunst: Das Badner Lied in 24 Variationen.
Die Zusammenarbeit mit Matthias Deutschmann fand ihre Fortsetzung in einer weiteren Tournée mit Georg Schramm (2000), sowie in den Fernsehproduktionen Ich sing für die Verrückten mit Hanns Dieter Hüsch (WDR 1999), Jetzt geht´s aber los zum Thema „100 Jahre deutsches Cabaret“ (2001 in 3sat live) sowie 2006 bei der ZDF-Produktion Heinrich Heine - Liebe Spott und Vaterland.
2001 gründete Helmut Lörscher ein Jazztrio mit Bernd Heitzler, bass und Harald Rüschenbaum, drums. Die Ende 2006 erschienene CD badinerie – reflections in jazz reflektiert Elemente der Musiksprache Johann Sebastian Bachs aus der Sicht des zeitgenössischen Jazz.

Bernd Heitzler, akoustic & electric bass, geb. 1961 in Freiburg, begann in früher Jugend mit Posaune, ergriff mit 14 den E-Bass und nahm mit 19 Jahren den Kontrabass dazu. Neben seinen intensiven Studien im Jazzbereich lernte er auch klassischen Kontrabass bei Wolfgang Stert.
Heute gehört er zu den meistbeschäftigsten Bassisten der süddeutschen Jazzszene. Seit 1989 ist er Gründungsmitglied des „Cécile Verny Quartet“, mit dem er vier Studio-CD’s und zahlreiche Liveübertragungen und Mitschnitte eingespielte, zahlreiche internationale Tourneen bestritt und mehrfach Auszeichnungen und Preise erspielte, unter anderem den Preis der Deutschen Schallplattenkritik für das Album The Bitter and the Sweet (2006).
Außerdem ist er regelmäßig mit seiner eigenen Formation BasstTrio, dem Trio mit Helmut Lörscher und Harald Rüschenbaum sowie in der Formation „You need four...“ mit Norbert Gottschalk/Frank Haunschild unterwegs zu hören.
Bernd Heitzler unterrichtet als Dozent an der Jazz & Rock Schule Freiburg, an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen und ist darüber hinaus noch regelmäßig als Dozent bei Workshops tätig.
Abgerundet wird das Bild eines vitalen und kompetenten Musikers durch seine eineinhalbjährige Tätigkeit als Kolumnist für das Fachmagazin „Soundcheck“ und seine Endorsements beim finnischen Tonabnehmer-Produzenten B-Band und dem deutschen Verstärkerhersteller AER.

Harald Rüschenbaum wurde 1956 in Arnsberg, NRW, geboren. 1976 begann er zunächst ein klassisches Schlagzeugstudium bei Prof. Herrmann Gschwendtner am Richard-Strauss-Konservatorium in München, das er 1980 abschloss. Danach ging er für ein Jahr zum Jazzstudium in die USA und lernte dabei die Jazzkultur in Boston, Los Angeles und New York kennen.
Nach seiner Rückkehr in München gründete er das Harald Rüschenbaum Jazz Orchestra, in dessen Reihen renommierte Musiker der Münchner Jazzszene wie Thomas Zoller, Peter Tuscher und Thomas Faist von Anfang an dabei waren. Es entstehen die Alben Rondo und Double Faces. Der Erfolg dieser Band brachte Harald Rüschenbaum den Preis der Deutsche Phonoakademie und 1985 als erstem Jazzmusiker überhaupt den Kulturförderpreis der Stadt München.
Seit 1993 ist Harald Rüschenbaum Leiter des Landesjugend Jazzorchesters Bayern, seit 2002 unterrichtet er als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule München. Für seine vielseitigen Jazzaktivitäten, vor allem aber aufgrund der exzellenten Arbeit in der Nachwuchsförderung erhielt er 2003 das Bundesverdienstkreuz.
2006 gründete er die Band blue- talkin´ music. Als gefragter Sideman war und ist Harald Rüschenbaum mit zahlreichen international bedeutenden Jazzmusikern wie Ack van Rooyen, Clark Terry, Monty Alexander, Klaus Doldinger, Jiggs Wigham, Johnny Griffin, Don Menza Lee Konitz, Buddy de Franco, Sandy Patton, Mark Murphy und den New York Voices weltweit unterwegs.

     
     

12,-- €
Sponsor: Lions-Club Aschaffenburg Pompejanum